Moretones

//Work In Progress//

Nacht, Vollmond, die scharf umrissene Silhouette einer Fischerin zieht in konstanter rhythmischer Bewegung ein Netz auf das Boot. Dunkelheit umhüllt ihre Bewegung. Fische und andere Meerestiere schimmern im Licht. Von körperlicher Arbeit bis hin zu den Ritualen religiöser Feste führt uns Moretones (blaue Flecken) durch die vielfältigen geografischen und spirituellen Landschaften der Costa Chica, (Guerrero, Mexiko) einer Region, die geprägt ist von Kolonialismus und dem Echo der Sklaverei und Vertreibung, die noch heute die dort lebenden Afro-Mexikaner verfolgt, und sich in zeitgenössischen Formen von Rassismus und Chancenlosigkeit zeigt.
Tiergeister, die als Tonos bekannt sind, spiegeln das alltägliche Leben wider. Mit der Geburt erwirbt der Mensch eine enge spirituelle Verbindung zu einem Tier, eine Verbindung, die während des gesamten Lebens beider Kreaturen andauert.
Innerhalb dieser Kosmogonie finden der Wechsel der Jahreszeiten und die Abwesenheit oder der Überfluss von Wasser in der Landschaft einen Rhythmus in den Aktivitäten und Beziehungen von Juli, einer Fischerin in einer vergessenen Stadt, die Rost und Verfall widersteht; Don Chico, einem Heiler, der nachts seinen Tono verkörpert, um sich um die Tonos anderer Menschen zu kümmern; Doña Ester, einer 97-jährigen Hebamme, die das Aussterben der Tonos beobachtet; und Jaime, einem Bauern und Bauarbeiter, der sich langsam in sein Tier verwandelt und verschwindet.

 

 

Regie
Ginan Seidl, Daniel Ulacia
Produktion
Rosenpictures Filmproduktion
Genre
Hybrid, experimenteller Dokumentarfilm, Installation
Format
16:9, DCP, colour
Sound
5.1
Herstellungsland
Deutschland, Mexiko
Fertigstellung
voraussichtlich Ende 2021
gefördert von/durch
Pilot Programm der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH