Der Spin ist eine in der Quantenmechanik eingeführte Größe zur Beschreibung von Drehimpulsen bei Kleinstteilchen. In der Arbeit werden gleichermaßen audiovisuell, räumlich wie sprachlich verschiedene Formen des Denkens, Zweifelns und sich Drehens untersucht.
Darüber eröffnet sich ein Nachdenken über Körper und Geist als Erfahrungsinstrumente zwischen Wissenschaft und Spiritualität. Fiktive Dialoge, Interviews, ruhige Aufnahmen von Kreisbewegungen und dokumentarische Beobachtungen einer Sufi-Zeremonie gehen ineinander über. In letzterer werden die Körper der Derwische in der tanzenden Drehbewegung nicht nur zur Antenne einer als göttlich empfundenen Kraft, sondern auch zu einem Resonanzraum, der die Energien potenziert und umwandelt, um sie letztlich in den sozialen Raum der Umma (der Gemeinschaft der Gläubigen) geben zu können. Im Kontext eines Interviews stellt SPIN dabei die Frage, inwieweit ritualisierte (und dadurch mitunter entleerte) Formen des Handelns ein Vordringen zur Essenz der Dinge verhindern. Die Möglichkeit verstellen, ein Weltverständnis zu verlassen, das sich nur um sich selbst dreht.
SPIN
Regie, Konzept, Kamera, Schnitt
Ginan Seidl
Farbe, Graphik, 2. Kamera
Ray Peter Maletzki
Sound
Steffen Martin
Animation
Aldo Cañedo
Länge
30 min.
Format
3- Kanal Projektion, 2 Monitore, 3.1 Kanal Sound
gefördert durch
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, der Kloster Bergesche Stiftung und entstand im Rahmen des PMMC Labs der Werkleitz Gesellschaft e.V.; gefördert durch die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH und dem Land Sachsen-Anhalt, aus den Mitteln der ESF (Europäischer Sozialfonds)